Homeserver 21: Serverinformationen und Logs im Browser ansehen

In diesem Teil will ich mal ein Paar Anwendungen installieren, mit denen ich über den Webserver einiges an Informationen abfragen oder Datenbanken erstellen kann.

phpMyAdmin

Damit wir jetzt aber mit Datenbanken arbeiten, welche erstellen oder Sicherungen davon machen können, brauchen wir eine bequeme Anwendung. Zwar können wir das auch über die Kommandozeile machen, aber warum kompliziert, wenn es auch einfach geht? phpMyAdmin ist solch eine bequeme Form.

Installation

Wie alles in Linux, wird auch diese Anwendung auf die gleiche Weise installiert:

sudo apt-get install phpmyadmin

Während der Installation werden paar Fragen gestellt.

  • Welcher Webserver soll automatisch konfiguriert werden, damit phpMyAdmin damit funktioniert? Hier gibt es zwei zur Auswahl, ich habe Apache gewählt.
  • Datenbank mit config-db erstellen? Man kann das hinterher auch manuell machen, aber wie das geht, weiß ich nicht. Müsste ich erst lesen. Daher habe ich hier zugestimmt, damit das automatisch gemacht wird. phpMyAdmin funktioniert sonst nicht.
  • Das Datenbank-Administrator-Passwort.
  • Ein phpMyAdmin-Passwort.

Wenn man diese Angaben gemacht hat, ist phpMyAdmin bereits einsatzbereit. Man kann es sehen, wenn man den Browser öffnet, http://<ip des Servers>/phpmyadmin eingibt und die Webseite betrachtet. 🙂

Übrigens, offenbar kann man in der Adresszeile des Browsers auch den Rechnernamen eingeben. mit http://server01/phpmyadmin kam ich auch auf die phpMyAdmin-Seite.

Für die Anmeldung muss man als Benutzername „root“ und als Passwort das Datenbank-Administrator-Passwort eingeben, welches man bei der MySQL-Installation gewählt hat.

Wie man damit jetzt aber Datenbanken anlegt oder sichert, dazu komme ich, wenn es soweit ist.

phpSysInfo

Diese kleine Anwendung zeigt allerhand nützliche Informationen über den Server an. Hier kann man sehen, wie die Temperatur der Festplatten oder des Prozessors ist, wie der RAID-Status ist oder auch, welche Prozesse gerade laufen. Die Art der Anzeigen ist hier fast frei konfigurierbar.

Installation

Zunächst einmal lädt man sich die Anwendung von der phpSysInfo-Webseite herunter. Die geladene ZIP-Datei muss entpackt, und das darin befindliche Verzeichnis umbenannt werden. Zunächst hat es den Namen „phpsysinfo-<version>„, wobei man das Verzeichnis dann in „phpsysinfo“ umbenennt. Das habe ich auf meinem Windows-Rechner gemacht.

Auf dem Server gibt es ja die Freigabe Web, die ich als Netzwerklaufwerk verbunden habe. Dort existiert ein Verzeichnis „HTML“. Hier sucht ja der Webserver nach Dateien. Dort hinein kopiere ich das Verzeichnis „phpsysinfo“. Das war es schon, mehr muss nicht installiert werden.

Konfiguration

Im Verzeichnis „phpsysinfo“ liegt nun eine Datei die sich „phpsysinfo.ini.new“ nennt. Diese muss umbenannt werden, so dass sie „phpsysinfo.ini“ heißt.

Ich habe die INI-Datei aus Bequemlichkeit an meinem Windows-Rechner bearbeitet, aber das ist letztlich euch überlassen. In dieser Datei finden sich alle möglichen Einstellungen, die ihr dem Programm phpSysInfo übergeben könnt. Dies beinhaltet z. B. die Sprache, das Design und viele weitere Parameter. Jede Einstellung hier zu erwähnen würde den Rahmen bei weitem sprengen. Die einzelnen Einstellmöglichkeiten sind in der Datei in Englisch aber ausführlich beschrieben.

Besonders solltet ihr auf die Einstellungen für die Plugins achten. Hier könnt ihr festlegen, ob ihr Prozesse sehen wollt, RAID-Status oder S.M.A.R.T.-Informationen. Aber die meisten anderen Einstellungen können auf Standardwerten bleiben.

Aufruf

Geht mit eurem Browser einfach auf die IP-Adresse eures Servers, z. B. http://192.168.178.10/phpsysinfo. Die Seite baut sich auf, und ihr könnt die Informationen ablesen. Alternativ geht auch http://server01/phpsysinfo.

Log-Dateien im Browser betrachten

So ziemlich alles, was wir dafür brauchen, ist schon installiert. Der Webserver und PHP laufen, MySQL geht auch. Der Dienst rsyslog, den wir dafür brauchen, ist schon vorinstalliert.

Konfiguration der Datenbank

Dieser Punkt hat mich fast den ganzen Tag beschäftigt. Da gibt es so viele veraltete Informationen im Netz, aber egal. Letztlich habe ich es dann doch noch geschafft.

Damit rsyslog in eine Datenbank schreiben kann, muss ein weiteres Modul installiert werden.

sudo apt-get install rsyslog-mysql

Während der Installation werdet ihr gefragt, ob ihr die Datenbanken automatisch erstellen lassen wollt. Das beantwortet ihr mit ja. Dann wird das Datenbank-Administrator-Passwort abgefragt. Anschließend will rsyslog für sich noch ein Passwort erstellt haben. Wenn ihr diese Fragen beantwortet habt, ist rsyslog schon dabei, Logs in die Datenbank zu schreiben.

LogAnalyzer

Dies ist das Programm, mit dem ich mir die Logs angucken will. Dieses bekomme ich auf der Website des Herstellers. Die heruntergeladene Datei wird ausgepackt, und in dem jeweiligen Unterverzeichnis befindet sich ein Verzeichnis „src“. Dieses benenne ich um in „log“ und kopiere es in das HTML-Verzeichnis auf der Web-Freigabe.

Nun gehe ich mit dem Browser auf die Seite http://server01/log und folge den Anweisungen.

Eigentlich sind die Felder selbsterklärend. Als Log-Typ wähle ich „MySQL native“, Benutzername ist „root“ und Passwort ist das Datenbank-Administrator-Passwort. Als Host wird „localhost“ eingegeben.

Hier gibt es zwei Fallen, auf die ihr achten müsst. Der Datenbankname ist vorgegeben, den löscht ihr und tragt „Syslog“ ein. Die Tabelle ist ebenfalls vorgegeben, da steht „systemevents“. Da müsst ihr „SystemEvents“ eintragen, sonst funktioniert es nicht.

Auf die Frage, ob ich die Benutzerverwaltung installieren will, wähle ich ja, worauf wieder Eingabefelder für Datenbank und Tabellen aufgehen. Hier ändere ich nur den vorgegebenen Datenbanknamen in „Syslog“ und trage ansonsten alles so ein, wie vorher. Den Tabellenpräfix lasse ich aber so, wie es vorgegeben war. Anschließend noch schnell den ersten Admin-Benutzer einrichten, fertig.

Die Benutzerverwaltung ist wichtig, weil wir nur so an das Admin-Center rankommen, wo wir Einstellungen machen können. Sonst müssten wir mühsam irgendwelche PHP-Dateien editieren.

Wenn alles geklappt hat, werdet ihr auf die Seite geleitet, wo das Log angezeigt wird. Hier gibt es Suchfelder, viele Möglichkeiten, zu filtern, und eben, wenn alles geklappt hat, eine Menge Logeinträge.

Fazit

Leider stehen die früheren Logs hier nicht zur Verfügung. Die muss man sich evtl. mühsam an der Kommandozeile von Linux angucken. Aber ab jetzt wird jedes Syslog-Ereignis in die Datenbank geschrieben und kann hier über die Webseite ´http://server01/log` angeguckt, oder nach speziellen Einträgen gesucht werden.

Das war’s

Zumindest mal für den Augenblick. Aber damit ihr euch nicht alle URLs zu den unterschiedlichen Diensten merken müsst, könntet ihr euch ja eine Startseite auf http://server01/index.php mit den Links erstellen. Ich habe eine gebastelt, die zum einen die Links zu den Seiten hat, darunter auch die PHP-Info mit vielen nützlichen Infos anzeigt. Ihr könnt das ja als Beispielvorlage nehmen.

Kopiert den folgenden Text und fügt ihn in eine leere Textdatei ein. Speichert diese dann als index.php und kopiert sie in das HTML-Verzeichnis der Web-Freigabe.

<html>
<body>
<h1>System Startseite</h1>
<p>Hier sind die Links, um auf die wichtigsten Systembereiche zu kommen:</p>
<p><a href="/phpsysinfo">Systeminformationen mit PHPSysInfo</a></p>
<p><a href="/phpmyadmin">PHPMyAdmin</a></p>
<p><a href="/log">Log Analyzer</a></p>
<h1>PHP-Informationen</h1>
<?php
phpinfo();
?>
</body>
</html>

Damit müsst ihr euch jedenfalls nicht alle URLS merken und habt auch noch alle PHP-Funktionen und Einstellungen auf dem Bildschirm.

Von Kamil Günay

Ich betreibe TuKSuB schon seit 2010. Ich interessiere mich für Computer, Kommunikation, Technik, Astronomie und vieles mehr.